Armenien ist ein Binnenstaat im Kaukasus (Vorderasien). Es liegt im Bergland zwischen Georgien, Aserbaidschan, dem Iran und der Türkei. Das Land entspricht dem nordöstlichen Teil des ehemals viel größeren armenischen Siedlungsgebiets und erlangte mit Auflösung der UdSSR 1991 seine Unabhängigkeit.
Armenien ist ein sehr ausgeprägtes Gebirgsland – denn 90% der Landesfläche liegen mehr als 1.000 m über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt sogar 1.800 m. Von Norden her erstrecken sich die über 3.000 m hohen Ausläufer des Kleinen Kaukasus. Die höchste Erhebung ist der erloschene Vulkan Aragaz (4.090 m) (unweit des biblischen Ararat), der tiefste Punkt liegt rund 380 m hoch am Ufer des Aras an der Grenze zur Türkei.
Der größte See Armeniens ist der östlich von Eriwan ca. 1.900 m hoch gelegene Sewansee mit einer Fläche von derzeit ca. 940 km². Durch Wasserentnahme ist seine Fläche stark zurückgegangen (1984: 1.262 km²). Die längsten Flüsse Armeniens sind Aras, Worotan, Kasach, Hrasdan und Debed.
Von den etwa drei Millionen Einwohnern des Landes sind laut der 2001 erfolgten Volkszählung 94,9% Armenier, 4.9% jesidische Kurden, 0,5% Russen (darunter auch Molokanen), weitere sind Aramäer. In Armenien ist die Bevölkerungsentwicklung rückläufig (–0,4% pro Jahr). Zwischen 1991 bis 1998 sind etwa 750.000 Armenier vor allem nach Russland und in andere Staaten der GUS emigriert.
Weniger als ein Drittel der rund zehn Millionen ethnischen Armenier auf der Welt lebt in der Republik Armenien. Seit Jahrhunderten gibt es armenische Gemeinschaften im Iran und in Georgien, seit dem Völkermord an den Armeniern gibt es traditionelle Gemeinschaften im Libanon, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Seit 2000 ist die Diaspora in Russland die wichtigste (vor allem in Moskau und St. Petersburg). Die Überweisungen an Verwandte in der Heimat sind wichtig für die Übertragungsbilanz (Details siehe unter Wirtschaft). Armenien profitiert von einer Vielzahl von Stiftungen.
Die armenische Sprache stellt einen eigenen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie dar. Armenisch (Eigenbezeichnung Hajeren) wird weltweit von etwa 7 Mio. Menschen gesprochen, in Armenien von etwa 3 Mio., das sind über 95% der Bevölkerung. Das armenische Alphabet wurde am Anfang des 5. Jahrhunderts durch Mesrop Maschtoz für das Altarmenische entwickelt. Seitdem ist dieses Alphabet die feste Grundlage der nationalen Sprache und der Kultur geworden.
Die dominierende Konfession im Land ist das orientalisch-orthodoxe Christentum, das in Armenien die Armenische Apostolische Kirche repräsentiert; ihr gehören etwa 94% der Bevölkerung an. Sie spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität. Das Christentum ist tief verwurzelt, die Armenier sind sehr stolz darauf, dass Armenien im Jahre 301 als erstes Land der Welt das Christentum zur Staatsreligion erhob.
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